Rathaus, Neustadt

  • Bauherr
    Stadt Neustadt am Rübenberge
  • Auftraggeber
    GOLDBECK Public Partner GmbH
  • LPH
    1-4
  • BGF
    ca. 14.600 m²
  • BRI
    ca. 59.600 m³
  • Beginn
    2019
  • Fertig
    2024
  • Visu
    moka-studio GbR

Der Neubau des Rathauses prägt mit seinem 4-geschossigen Baukörper die für Neustadt am Rübenberge wichtigen städtebaulichen Achsen: Bahnhof – Innenstadt – Liebfrauenkirche – Schloss Landestrost mit dem Naturraum der Leine. In orthogonaler Ausrichtung zur Wallanlage reagiert die Gebäudekubatur mit Rücksprüngen, Durchgängen und der Formulierung neuer Platzsituationen auf diesen örtlichen Kontext. Der nach Nordwesten orientierte „Cityplatz“ und der Ost-West verbindende „Rathausplatz“ verorten das Gebäude im Stadtraum.

Zieldefinition ist die architektonische Ausbildung eines kompakten, geradlinigen Baukörpers, der sich mit seiner Größe und Funktion maßstäblich in die kleinteilige Bebauungsstruktur Neustadts einfügt und die Funktion eines wesentlichen Stadtbausteins definiert.

Unter einer Brückensituation durchlaufend, öffnet der „Rathausplatz“ das Gebäude nach Süden in Richtung Bahnhof, er empfängt als zentrale Kommunikations- und Aktionsfläche den Bürger, gliedert das Gebäude in seine wesentlichen Funktionsbereiche und wirkt im Zusammenhang mit dem Kopfbau des Ratsgebäudes adressbildend. Der Rathausbalkon im Bereich des Brückenbauwerks unterstreicht diese Wirkung und dient in schwebender Höhe als verbindendes Element zwischen Bürgerservicegebäude/Verwaltungs-Karree und Ratsgebäude. Diese baukörperliche Differenzierung ist maßgeblich für den Entwurf. Funktional ermöglicht sie eine zeitlich separate Nutzung der beiden institutionellen Bereiche.

Das neue Rathaus bietet eine optimale Arbeitsumgebung für die Stadtverwaltung. Der nutzbare grüne Innenhof im Verwaltungs-Karree ermöglicht, dass alle Büros an der Außenfassade liegen und damit natürlich belichtet und belüftet werden können. Interne Terrassen und Mittelzonen in den Büroetagen unterstützen den Informationsaustausch, sorgen für eine lebendige Kommunikationskultur und bieten Raum für individuelle Rekreation. Teilverglasungen im Flurbereich führen das Licht in das Gebäudeinnere.

Vom Rathausplatz erfolgt die Erschließung der Gebäudeabschnitte. Das Foyer mit Anmeldung, Information und Tourismusbüro übernimmt die Verteilerfunktion, von hier aus gelangt man unmittelbar zum Bürgerservice sowie in die anderen Geschosse und in die Tiefgarage. Den Übergang vom Rathausplatz schafft ein repräsentatives Foyer als adäquates Entree für den Ratssaal. Multifunktional nutzbar steht dieser Raum sowohl dem Rat als auch für offizielle Veranstaltungen den Bürgern*innen der Stadt Neustadt zur Verfügung.

Der Rathausplatz ist sowohl an den öffentlichen Raum als auch an das Gebäude barrierefrei angeschlossen. Im Süd-Westen des Platzes lädt ein Café zum Verweilen in sonniger Atmosphäre ein. Die Rathaustreppe bildet die südöstliche Platzkante. Weiterführend in den Grünraum hinein nimmt die Gestaltung der Außenanlagen dieses Treppenmotiv auf. Somit orientieren sich die Besucher in Richtung des archäologischen Schutzgebietes, welches auf diese Weise für sie erfahrbar wird.

Der Neubau Rathaus in Neustadt am Rübenberge – als ÖPP Projekt – entspricht mit seinen Lebenszyklus- und Nachhaltigkeits-Aspekten der Zertifizierung nach dem Bewertungssystem DGNB in Gold.

„Ein verbindender Stadtbaustein entlang der historischen Wallanlage“